Statements
Die NKG äußert sich regelmäßig zu aktuellen Themen und Entwicklungen in der Gesundheitspolitik. Ausgewählte Statements finden Sie hier:
Anlässlich der aktuellen AOK-Befragung zur Patientenzufriedenheit erklärt Helge Engelke, Verbandsdirektor der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG):
„Für die Krankenhäuser und ihre Mitarbeitenden sind die Umfrageergebnisse eine deutliche Bestätigung. Sie spornen dazu an, auch unter zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen das Beste in der Patientenversorgung zu geben. Ein entscheidender Faktor für den großen Zuspruch der Patientinnen und Patienten ist die hohe Motivation des Klinikpersonals. Es ist außerordentlich wichtig, diese aufrechtzuerhalten. Die Politik kann wesentlich hierzu beitragen, indem sie unnötige Bürokratie für die Beschäftigten abbaut und für wirtschaftlich stabile Verhältnisse und somit Planungssicherheit in den Kliniken sorgt.“
Zum Thema Gewalt gegen Klinikpersonal erklärt Helge Engelke, Verbandsdirektor der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG):
„Gewalt gegen Mitarbeitende in Krankenhäusern darf nicht toleriert werden. Gerade diese Personengruppe sieht ihre Berufung darin, anderen Menschen zu helfen. Die niedersächsischen Krankenhäuser tun ihr Möglichstes, um ihr Personal zu schützen. Betroffene und Kliniken dürfen mit dem Problem zunehmender Übergriffe nicht allein gelassen werden. Es handelt sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das von der Politik gezielt angegangen werden muss. Ursachen sind eine zunehmende Unzufriedenheit, Entsolidarisierung sowie eine gesunkene Hemmschwelle in Teilen der Gesellschaft. Wir müssen einen Bewusstseinswechsel herbeiführen. Erforderlich hierfür ist unter anderem eine konsequente Strafverfolgung bei Übergriffen.“
Anlässlich der Debatte um die mögliche Rückkehr von Ärztinnen und Ärzten aus Syrien erklärt Helge Engelke, Verbandsdirektor der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG):
„In den niedersächsischen Krankenhäusern sind zahlreiche Ärztinnen und Ärzte aus Syrien tätig. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der stationären Versorgung. Grundsätzlich gilt: Ausländische Mitarbeitende sind im deutschen Gesundheitswesen längst unverzichtbar. Ohne Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte aus dem Ausland bzw. mit Migrationsgeschichte könnte die Patientenversorgung in der derzeitigen Form nicht mehr gewährleistet werden. Unser Gesundheitswesen ist auf Migrantinnen und Migranten beziehungsweise Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen.
Der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) liegen derzeit keine Hinweise darauf vor, dass kurzfristig mit einer Rückkehr einer nennenswerten Anzahl syrischer Ärzte in ihre Heimat zu rechnen ist. Die Ärztinnen und Ärzte aus Syrien leben vielfach bereits seit Jahren in Deutschland und sind gut in die Teams und Kollegenschaft vor Ort, das Gesundheitssystem und die Gesellschaft insgesamt integriert.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels bleibt es eine entscheidende Aufgabe für die Krankenhäuser, vorhandenes ärztliches Personal zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen. Die Politik muss daher für Rahmenbedingungen sorgen, welche die Attraktivität ärztlicher Arbeit sowie der Tätigkeit im Krankenhaus insgesamt gewährleisten. Erforderlich sind hierfür insbesondere stabile wirtschaftliche Verhältnisse und Planungssicherheit für die Krankenhäuser und der dringend notwendige Abbau von Bürokratie. Zudem ist es wichtig, bislang vielfach langwierige Anerkennungsverfahren für medizinische und weitere Abschlüsse aus dem Ausland zu beschleunigen.“
Anlässlich des Koalitionsvertrags von Union und SPD erklärt Helge Engelke, Verbandsdirektor der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG):
„Der von CDU/CSU und SPD vorgestellte Koalitionsvertrag enthält für die Krankenhäuser richtige und wichtige Inhalte. Die Gewährung des dringend benötigten Inflationsausgleichs für die Jahre 2022 und 2023 ist ein entscheidendes Signal an alle Krankenhäuser. So kann die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben der Krankenhäuser wenigstens zum Teil geschlossen werden. Leider handelt es sich dabei nur um eine einmalige Zahlung und nicht um einen echten Lückenschluss. Aber die Koalition ist sich der wirtschaftlich dramatischen Lage vieler Kliniken bewusst.
Ebenso wurde erkannt, dass die derzeitige Ausgestaltung der Krankenhausreform vielfach nicht praxistauglich und eine Weiterentwicklung unerlässlich ist. Bis zum Sommer soll Klarheit zu vielen noch offenen Punkten hergestellt werden. Allerdings fehlt die in der Krankenhauspraxis wachsende Erkenntnis, dass die von der Vorgängerregierung geplante sogenannte Vorhaltevergütung nicht funktionieren wird.
Die aktuelle Vorhaltefinanzierung erreicht keines ihrer Ziele, sondern löst im Gegenteil einen wesentlichen Komplexitäts- und Bürokratisierungsschub aus. Durch den weiter bestehenden Fallbezug findet gerade nicht die versprochene Abkehr vom Fallpauschalensystem statt. Erste Analysen aus der Krankenhauspraxis zeigen, dass die Kopplung mit den aktuell definierten Leistungsgruppen zu Fehlsteuerungen und unkalkulierbaren Wechselwirkungen mit der Krankenhausplanung führen wird. Hier ist dringend ein Aussetzen der Vorhaltevergütung und eine umfassende Überarbeitung notwendig. Die Verlängerung der sogenannten Konvergenzphase im Koalitionsvertrag verschiebt das Problem, löst es aber nicht.
Ein wichtiger Baustein ist das in Aussicht gestellte Bürokratieentlastungsgesetz. Durch einen gezielten Abbau unnötiger Bürokratie können personelle Ressourcen freigesetzt werden. Das kommt unmittelbar der Patientenversorgung zugute. Den Beschäftigten in den Krankenhäusern muss wieder mit Vertrauen statt mit Kontrollbürokratie begegnet werden.
Die zukünftige Bundesregierung hat erkannt, dass ein „Weiter so“ für die Krankenhäuser nicht zumutbar ist und es Unterstützungen bedarf. Der Koalitionsvertrag muss nun zügig konkretisiert und umgesetzt werden."